Frauenliebe- und Leben von Robert Schumann bis Libby Larsen
Brynne McLeod (Mezzosopran) und Julia Aldinger (Klavier)
Ausstellungseröffnung: Victoria Belikova (Fotografie)
Vor zweihundert Jahren versuchten Adelbert Chamisso und Robert Schumann mit Worten und Musik das Thema „Frauenliebe und -leben“ zu erfassen. Die entstandenen Lieder sind zeitlose, großartige Kunstwerke: wunderschön und romantisch, aber ihre Inhalte wirken heute teilweise überholt und altmodisch. Wir haben uns gefragt: Was bedeutet das für die moderne Frau: „Frauenliebe und -leben“? Wie lebt eigentlich eine Frau heute und wie verliebt sie sich? Und was hat eine leere Shampooflasche mit dem Ende der Liebe zu tun? Ausgehend von Schumann haben wir viele Antworten in Kunstliedern von Komponistinnen „unserer Zeit“ wie Madeleine Dring, Libby Larsen oder Helen Grime gefunden und möchten eine Fortsetzung spinnen, unsere Vorstellungen der romantischen Liebe hinterfragen, diskutieren und auch darüber schmunzeln, was passiert, wenn Schneewittchen Sechzig wird.
Die kanadische Mezzosopranistin Brynne McLeod stammt aus einer musikalischen Familie und studierte zunächst an der Universität von Toronto, bevor sie ihr Weg nach Europa ans Royal Conservatoire of Scotland in Glasgow und ans flämische Vlaamse Opernstudio in Gent führte. 2014 sang sie unter der Leitung von Simon Rattle in Berios „Coro“ und profitierte von der Mentorschaft der kanadischen Sopranistin Barbara Hannigan. Ab 2015 war sie Choristin im Landestheater in Innsbruck und ist seit März 2017 festes Mitglied des Sächsischen Staatsopernchores in der Semperoper Dresden. Dort kann man sie regelmäßig in Produktionen hören, sie sang Chorsoli in Mozarts „Entführung aus dem Serail“ und Meyerbeers „Les Huguenots“. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie außerdem mit dem Dresdner Kammerchor und dem Rundfunkchor Berlin. Als Mitglied der Gaechinger Cantorey der Internationalen Bachakademie Stuttgart gastierte Brynne als Choristin bzw. Solistin in Deutschland, vielen europäischen Städten und Südamerika. Außerdem wirkte sie an der Einspielung der h-Moll Messe von Bach auf CD mit. 2024 hat Brynne als Alt-Solistin unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann in der Thomaskirche beim Bachfest Leipzig gesungen. Mit Hingabe widmet sie sich dem Liedrepertoire, insbesondere Werken des 20. und 21. Jahrhunderts sowie weniger bekannten Liedern. Brynne lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Dresden.
Als sensibel, hochkultiviert, tief berührend und farbenreich bezeichnen Kritiker und Publikum das Spiel der Dresdner Pianistin Julia Aldinger. Ihre große Leidenschaft gilt dem Kunstlied. Als Klavierpartnerin ist sie vor allem in Liederabenden zu erleben und konzertierte in den renommierten Reihen „Lied in Dresden“, ‘‘Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik“ (mit KS Olaf Bär) oder beim Robert Schumann Fest. 2010 war sie Stipendiatin des 4. Liedforum Berlin. Zu ihren Gesangspartner*innen zählen nationale und internationale Preisträger. Julia Aldinger stammt aus einer deutsch-russischen Musikerfamilie und erhielt ihre Ausbildung in Musikpädagogik und Klavier an den Hochschulen Dresden, Weimar und St. Petersburg, bevor sie sich intensiv der Liedgestaltung in den Liedklassen von Christine Hesse, Karl-Peter Kammerlander und Olaf Bär widmete. Viele Meisterkurse bei namhaften Künstlern wie Amadeus Webersinke, Peter Schreier, Andras Schiff oder Gerold Huber gaben wichtige Impulse für ihre musikalische Entwicklung. Regelmäßig wird sie in die Jury des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ berufen. Ihr besonderes Interesse gilt der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Außerdem ist sie ausgebildete und preisgekrönte Biologielaborantin und arbeitete mehrere Jahre am Helmholtz-Zentrum an der Erforschung von Therapien gegen Krebs. Mit Engagement widmet sie sich dem musikalischen Nachwuchs und unterrichtete als Klavierpädagogin an der Musikhochschule Dresden, dem Heinrich-Schütz Konservatorium sowie seit 2024 am Landesmusikgymnasium Dresden. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Dresden.
Victoria Belikova
Fotografin und Fotokünstlerin
Geboren 1982 in Moskau, lebt Victoria Belikova seit 2004 in Pesterwitz, Deutschland. Ihre fotografischen Arbeiten sind geprägt von einer tiefen Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit, Emotionen und der stillen Poesie des Alltags. Besonders in ihren Stillleben und Porträts erschafft sie intime Momente, die das Unsichtbare sichtbar machen und den Betrachter zum Verweilen einladen.
Für Belikova ist die Fotografie eine Sprache, die über Worte hinausgeht. Ihre Bilder entstehen aus einer tiefen Intuition und dem Wunsch, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Sie kombiniert technische Präzision mit einer künstlerischen Sensibilität, die durch ihre langjährige Beschäftigung mit Malerei und Fotografie geschärft wurde. Ihre künstlerische Entwicklung wurde auch durch die Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern wie Roland Unger und Lothar Rericha geprägt, deren Malerei und Grafik nachhaltigen Einfluss auf ihre Bildsprache hatten.
Victoria Belikova betrachtet Fotografie nicht als einsamen Prozess, sondern als kreativen Austausch. Oft arbeitet sie mit anderen Fotograf*innen zusammen und entwickelt in gemeinsamer Inspiration Diptychen, die Geschichten in Kontrasten und Ergänzungen erzählen.
Ihre Arbeiten wurden bei internationalen Wettbewerben mehrfach ausgezeichnet und nominiert, unter anderem bei „Family Photo 2020“ und „The Decisive Moment 2023“. Diese Anerkennungen unterstreichen ihre Fähigkeit, die universellen Themen des Lebens in zeitlose visuelle Geschichten zu übersetzen.
Für Belikova ist Fotografie eine Einladung – zum Nachdenken, zum Fühlen und zum Entdecken der Zwischentöne des Lebens. Ihre Werke entstehen im ständigen Austausch mit anderen und spiegeln die Kraft kollektiver Kreativität wider.
Kompakt:
Feb
23.02.
17:00
SCHNEEWITTCHEN WIRD 60: Frauenliebe- und Leben von Robert Schumann bis Libby Larsen
Brynne McLeod (Gesang) und Julia Aldinger (Klavier)
Ausstellungseröffnung Victoria Belikova
Anmeldung erbeten unter [email protected].